Diana Sprenger
Margot, Mary, Diana Sprenger
21.01.–25.02.2017
Graz
„Diana Sprenger stellt in ihrer Malerei Fragen nach der Zeit, vor allem aber nach dem Ursprung. In einem ersten Schritt ihrer Malerei beantwortet sie diese mit ihrem ganz spezifischen Umgang mit Schatten.
Ihre Figuren tragen immer Reste dessen an sich, woher sie kommen. Die Schatten in ihren Arbeiten entwickeln sich nicht, sie sind auch nicht integrierbar, weder als Konturen noch als Produkt von Lichtverhältnissen. Sie tauchen eher als Zitate eines Raumes oder einer Zeit auf, als Reste eines vorherigen Zustands, als etwas das nicht zurückgelassen werden konnte, das am Gesicht haften blieb als Spur einer vorherigen Materialität, vielleicht Residuen vom Rande einer Materielosigkeit, die nicht überwunden werden konnte, die nicht abgeschüttelt werden konnte, von der das Gesicht nicht loskommt. Wovon zeugen diese Reste eines Dunkels, aus dem das Gesicht sich sichtbar heraushebt, oder in das hinein es versinkt. Sind es Reste des Raumes davor, oder der Zeit davor, eines Zustands vor der Heraufkunft des Gesichts, das als Raum wie Zeit Spuren hinterlassen hätte, die vom Davor oder vielleicht vom Danach sprechen. […]
In ihren malerischen Untersuchungen des Sehens rückt so die Blindheit als der Schatten des Sehens ins Bild, wird zu seinem Ursprung. […]
Sie trägt ihre Lasierungen so auf, dass sie eher wie Wege hinein ins Bild wirken, dass sie sie bergen. […] In Diana Sprengers Landschaftsmalerei bricht das Material das, was es selber erstellt, wieder auf, distanziert sich von ihm, zieht sich von ihm zurück. Dabei hinterlässt es seine Eigenschaften, die losgelöst von ihrer Substanz ein Eigenleben beginnen, immer auf der Suche nach einem Halt an einer anderen Substanz, einem anderen Ding oder eben keiner Sache sondern einem Sachverhalt.“ (Aus einem Text von Gerald Pirner, 2015)